Laut der Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes sind in der BRD derzeit 2,25 Millionen Menschen nicht mehr fähig ihren Alltag selbst zu bestreiten Die Anzahl der Pflegefälle wird bis zum Jahr 2030 auf etwa 3,3 Millionen ansteigen. Die Verantwortlichen des deutschen Gesundheitssystems müssen nun handeln und neue Pflegeplätze schaffen. Für viele Pflegebedürftige stellt sich die Frage, ob die Pflege daheim von einem ambulanten Pflegedienst oder in einem Heim stattfinden soll. Pflegeheime sind teuer, daher werden viele Pflegebedürftige von Ihren Angehörigen zuhause versorgt. Die Kosten für eine Alten- oder Pflegeheim sind, vor allem für die Angehörigen, ein schwieriges Thema. Viele sind in finanzieller Hinsicht schlecht aufgestellt da Arbeitslosigkeit und steigende Lebenserhaltungskosten ein Loch in die Geldtasche fressen. Für die spätere Pflege vorzusorgen ist bei der jüngeren Generation eher ein Thema, dass gern beiseite geschoben wird. Sie leben noch nach dem Motto: Was kostet die Welt?
Neue Lösungen und Betreuungsmodelle
Der Änderung der Bedürfnisse der alternden Menschen muss auch bei Alters– und Pflegeheimen bedacht werden. Ältere Menschen werden zukünftig ganz andere Ansprüche haben was Alterseinrichtungen betrifft. Gefragt sind neue Lösungen und Betreuungsmodelle. Die Finanzierung von Pflegeheimen geschieht über die Entgelte, die der Bewohner dem Träger aufgrund des Vertrages aufbringen muss. Weitere Finanzierungsquellen sind öffentliche Zuschüsse zu den Investitionskosten, die Pflegekosten über die Pflegekassen, sowie die zusätzlichen Dienstleistungen für die Bewohner. Zu den Investitionskosten zählen die Kosten, die der Träger der Pflegeeinrichtung im Zusammenhang mit der Herstellung, Anschaffung und Instandsetzung von Gebäuden entstehen aufbringen muss. Die Bestandteile der Finanzierung variieren von Pflegeheim zu Pflegeheim. Im Jahr 2009 gab es in der Bundesrepublik 11.643 Pflegeheime mit insgesamt 845.007 Plätzen. Von diesen Pflegeheimen war mehr als die Hälfte in der Trägerschaft der freigemeinnützigen Wohlfahrtsverbände.
Pflegekasse zahlt Beträge für Pflegestufe
Zwischen dem überörtlichen Sozialhilfeträger und dem jeweiligen Landesverband der Pflegekassen finden laufend Verhandlungen über die Kosten statt. Danach werden sie von diesen Stellen festgeschrieben. Ein fester Finanzierungsbeitrag besteht durch den jeweiligen Grad der Pflegebedürftigkeit des Pflegebedürftigen. In 2010 waren in den Pflegeheimen 41% der Heiminsassen in Pflegestufe I, 39,3% in Pflegestufe II und 19,7% in Pflegestufe III eingestuft. Die Pflegekassen erbringen für Pflegestufe I: 1023 €, für Pflegestufe II: 1279 € und Pflegestufe III: 1550 € (im Härtefall 1918). Zwischen 54 und 73 Milliarden Euro müssten in Deutschland bis zum Jahr 2030 in neue Pflegeeinrichtungen investiert werden, damit die erwartete Nachfrage bei stationären Einrichtungen gedeckt werden kann.