Normalbürger, die das Risiko scheuen, bevorzugen bisher die Geldanlage in die verschiedenen klassischen Anlageformen wie z.B. Sparbuch, Festgeldkonten, Bausparvertrag und Kapitallebensversicherung. Einen historischen Einschnitt in ihr Vermögen muss die Mehrheit der Bundesbürger seit der Finanzkrise 2008 hinnehmen. Um die Deflation zu verhindern und die Inflation anzuheizen, hat die EZB zuerst den Leitzins auf ein historisch niedriges Niveau gesenkt und flutet zurzeit als geldpolitische Maßnahme mit massenhaftem Kauf von Staatsanleihen den Finanzmarkt mit Geld. Dies ist nach Expertenaussagen ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Die gängige Geldanlage bringt durch die historisch niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt dem Sparer kaum Rendite. Die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto reichen nicht einmal aus, um auch nur die Inflationsrate von deutlich unter 2 % auszugleichen. Damit das Kapital durch Inflation nicht ständig erodiert, müssen private und institutionelle Investoren neue Strategien entwickeln, um die passende Geldanlage zu finden. Die Sparer und Kapitalinvestoren müssen evtl. ganz neue Wege gehen, um ein Plus an Rendite zu erzielen.
Selbst die niedrigen Zinsen bewegen den Großteil der Bundesbürger nicht dazu, ihre Geldanlagen zu überdenken. Sicherheit steht für die meisten privaten Anleger an erster Stelle. Bei der Geldanlage steht es oft nicht nur die Gewinnerzielung im Vordergrund, sondern es wird auch auf Verfügbarkeit geachtet.
Die Geldpolitik der EZB treibt die Aktienmärkte auf historische Höhen, da es sich für Sparer und Anleger kaum mehr lohnt, in andere Anlageformen zu investieren. Ein zweiter Gewinner ist der Immobilienmarkt. Viele Investoren wählen als Geldanlage Immobilien oder Immobilienfonds.
Geldanlage in Aktien und Immobilien
Die Geldschwemme macht den Euro als Geldanlage tendenziell unattraktiv. Der zurzeit schwache Eurokurs hilft nicht den Geldanlegern, sondern sorgt für gute Ergebnisse der Exportwirtschaft. Die hohe Nachfrage nach Euro-Anleihen, die sich in den Händen der Banken und Versicherungen befinden lässt die Preise hochschnellen, denn die riesige Nachfrage trifft auf ein begrenztes Angebot. Anleihen werden immer teurer und die Renditen sinken. Wer seine Geldanlage in zehnjährige Deutsche Papier investiert hat, erreicht nur noch 0,2 % Rendite. Für Sparer bedeutet das, dass die sicheren Anlagen nichts mehr bringen und eher Geld kosten. Deutsche Bundes-Papiere erwirtschaften als Geldanlage mit einer Laufzeit von 7 Jahren derzeit eine negative Rendite.
Als optimale Geldanlage hat sich die Aktie entwickelt. Mit guten Renditen können derzeit Anleger rechnen, die in Aktien investiert haben. Seit Jahresbeginn hat der deutsche Aktienindex (DAX) um 20% zugelegt. Das von der EZB in den Markt gepumpte Geld fließt zum Teil in Aktien, da festverzinsliche Geldanlagen keine Rendite mehr bringen.
Die Immobilie hat sich in den Zeiten der niedrigen Zinsen auch als günstige Geldanlage erwiesen. Wer es sich leisten kann, sollte derzeit immer noch über den Erwerb von Wohneigentum nachdenken, denn Anzeichen für eine Immobilienblase sind noch nicht in Sicht.
Offene Immobilienfonds eignen sich mit einer eingebauten Risikostreuung und ihren niedrigen Preisen von weniger als 100 € ideal als Alternative zum geschlossenen Immobilienfond im Depot, der keinen Wert hat. Es stehen zur Geldanlage neun alteingesessene Produkte zur Auswahl zur Verfügung. In jüngster Vergangenheit mussten mehrere Institute ihre Fonds aus dem Verkehr ziehen, da sie nicht über genügend Kapital verfügten, um die Kundenwünsche zu befriedigen. Bei der Auswahl der guten Produkte gilt es die Rendite- und Risikoaspekte genauestens unter die Lupe zu nehmen. Offene Immobilienfonds versprechen zwar nicht immer höchste Gewinne, bieten aber als optimale Geldanlage maximale Wertsteigerungen
Geldanlage in Rohstoffe
Der DAX steht derzeit im Allzeithoch und hatte bereits die 12000- Marke geknackt. Gewinnmitnahmen der Anleger ließen den Kurs wieder leicht unter die 12000- Marke sinken. Selbst wenn die Aktienkurse nicht weiter steigen, würden Investoren mit ihrer Geldanlage in Aktien deutlich besser fahren, als mit Anleihen oder Festgeld. Allein die regelmäßig ausgeschütteten Dividenden bringen ordentlich Rendite.
Für die Geldanlage in Aktien spricht auch, dass die Kurse durch die Unternehmensgewinne gedeckt sind. Das durchschnittliche Kurs/ Gewinn-Verhältnis (KGV) bei DAX-Werten beträgt 12. Dies bedeutet, dass Aktien nur mit dem 12-fachen eines Jahresgewinns bewertet werden, sind also relativ günstig.
Rohstoffe wie Platin, Gold, Silber, Öl und Erdgas sind laut Expertenmeinung zurzeit die Anlageklasse, die bei der Geldanlage durch Investoren weniger berücksichtigt wird. Der Markt für Rohstoffe leidet momentan unter dem schwachen Wachstum und dem verhaltenen Investitionsausblick der Unternehmen.
Für unerfahrene Anleger ist die Geldanlage oft ein Buch mit sieben Siegeln. Um Anleger bei der Geldanlage besser zu schützen, wurde in den vergangenen Jahren in Sachen Beratungsqualität der deutschen Banken und Finanzdienstleistern durch Produktinformationsblätter viel gesetzliches Neuland betreten.